Vorsorge Varianten

  • Sparbuch ?

  • Festgeld ?

  • Aktien ?

  • ETFs ?

  • Versicherungen ?

Was ist sicher ?
Was ist sinnvoll ?
Was bringt ordentlich Rendite ?

Was ist unser klarer Favorit?

KInder beim Spielen
KInder beim Spielen

Finanzielle Vorsorge für Kinder: Diese grundsätzlichen Möglichkeiten haben Sie

Klassische Sparformen: Sicherheit geht vor

Die traditionellsten Wege, Geld für Kinder zurückzulegen, sind Sparbücher, Tagesgeld- oder Festgeldkonten. Ihr großer Vorteil liegt in der hohen Sicherheit. Allerdings fallen die Renditen gering aus. In Zeiten niedriger Zinsen lassen sich damit keine großen Sprünge machen.

Sparbuch & Tagesgeldkonto

Diese Optionen sind sehr flexibel. Hier können Sie jederzeit Geld einzahlen und beim Tagesgeldkonto kommen Sie auch jederzeit wieder an das Geld heran. Das Sparbuch ist zwar ein Klassiker, um den Umgang mit Geld zu lernen, aber die Zinsen sind heutzutage leider extrem niedrig – oft sogar unter der Inflationsrate. Das bedeutet, dass das Geld auf dem Konto real an Wert verliert.

Festgeldkonto

Hier legen Sie einen bestimmten Betrag für eine feste Laufzeit an und bekommen dafür einen garantierten Zinssatz, der in der Regel etwas höher ist als beim Tagesgeld. Das Geld ist dafür aber für die vereinbarte Zeit "fest" angelegt und nicht verfügbar.

Der größte Nachteil dieser sicheren Zins-Anlagen ist die geringe Rendite. In Zeiten niedriger Zinsen reicht der Ertrag oft nicht aus, um die Inflation auszugleichen. In Anbetracht des langen Anlagezeitraumes bei der finanziellen Vorsorge für Kinder und Enkelkinder sind diese daher weniger sinnvoll.

Aktienmarkt: Renditestärkste Form der Geldanlage

In die Börse zu investieren ist eine der effektivsten Methoden, um langfristig Vermögen aufzubauen. Aktien sind langfristig die renditestärkste Form der Geldanlage. Damit beteiligen Sie sich direkt am Erfolg von Unternehmen und lassen Ihr Geld für sich arbeiten. Natürlich ist das Risiko hier etwas höher. Aber dank der sehr langen Laufzeit (zumindest bei frühzeitigem Beginn, idealerweise schon kurz nach der Geburt) lassen sich schwächere Börsenphasen bequem aussitzen.

Der Aktienmarkt bietet verschiedene Wege und die Wahl des richtigen Instruments ist entscheidend für Ihren Erfolg. Schauen wir uns die drei Kernformen an: Einzelaktien, Investmentfonds und ETFs.

1. Einzelaktien: Die direkte Unternehmensbeteiligung

Der Kauf einer Einzelaktie ist die ursprünglichste Form des Investierens. Sie erwerben einen winzigen Anteil an einem Unternehmen, sei es Apple, Volkswagen oder ein lokaler Champion. Damit werden Sie zum Miteigentümer (Aktionär) und haben Anspruch auf die Ausschüttung eines Teils des Unternehmensgewinns (Dividende) und ein Stimmrecht auf der Hauptversammlung.

Vorteile:

Maximales Gewinnpotenzial: Wenn Sie das richtige Unternehmen auswählen, dessen Wert sich über die Jahre vervielfacht, können Sie außerordentlich hohe Renditen erzielen.

Volle Kontrolle & Transparenz: Sie entscheiden zu 100 %, in welches Unternehmen Sie investieren. Sie wissen genau, was Sie im Depot haben und können gezielt Unternehmen unterstützen, von deren Vision Sie überzeugt sind.

Nachteile:

Hohes Einzelrisiko: Dies ist der größte Nachteil. Wenn das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät oder sogar insolvent wird, können Sie theoretisch Ihren gesamten Einsatz verlieren. Man spricht hier vom Klumpenrisiko.

Hoher Rechercheaufwand: Erfolgreiches Investieren in Einzelaktien erfordert viel Zeit und Wissen. Sie sollten Bilanzen lesen, Geschäftsmodelle verstehen und den Markt kontinuierlich beobachten können.

Schwierige Streuung (Diversifikation): Um das Risiko zu senken, müssen Sie Aktien von vielen verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern kaufen. Das kann bei den Transaktionskosten schnell teuer werden.

Für wen sind Einzelaktien geeignet? Für erfahrene Anleger oder ambitionierte Hobby-Investoren, die bereit sind, viel Zeit in die Analyse zu stecken und das hohe Risiko für die Chance auf eine überdurchschnittliche Rendite in Kauf nehmen.

2. Investmentfonds: Der von Profis aktiv gemanagte Aktien-Korb

Ein Investmentfonds sammelt das Geld von vielen Anlegern in einem großen Topf. Ein professionelles Fondsmanagement übernimmt dann die Aufgabe, dieses Geld nach einer festgelegten Strategie in eine Vielzahl von Wertpapieren (z.B. hunderte verschiedene Aktien) zu investieren. Sie kaufen also nicht eine einzelne Aktie, sondern einen Anteil an diesem breit gefüllten Korb.

Vorteile:

Sofortige Diversifikation: Mit nur einem Kauf streuen Sie Ihr Risiko über viele verschiedene Aktien. Der Ausfall eines einzelnen Unternehmens fällt kaum ins Gewicht.

Professionelles Management: Experten treffen die Anlageentscheidungen für Sie. Sie müssen sich nicht selbst um die Auswahl und Überwachung der einzelnen Titel kümmern.

Bequemlichkeit: Fondssparpläne ermöglichen es, schon mit kleinen monatlichen Beträgen einfach und automatisiert zu investieren.

Nachteile:

Hohe Kosten: Dies ist der entscheidende Schwachpunkt. Für das aktive Management fallen hohe Gebühren an: Der Ausgabeaufschlag ist eine einmalige Gebühr von oft bis zu 5 % beim Kauf der Fondsanteile. Als laufende Kosten fallen in der Regel jährliche Gebühren von ca. 1,5 % - 2,5 %, die direkt vom Anlagevermögen abgehen und die Rendite schmälern.

Performance-Frage: Studien zeigen immer wieder, dass die meisten aktiven Fondsmanager es langfristig nicht schaffen, den Markt zu schlagen – trotz der hohen Gebühren

Für wen sind Investmentfonds geeignet? Für Anleger, die eine "Alles-aus-einer-Hand"-Lösung suchen, sich nicht selbst um die Auswahl kümmern möchten und dafür bereit sind, deutlich höhere Kosten zu akzeptieren.

3. ETFs (Exchange-Traded Funds): Der passive und günstige Index-Korb

Ein ETF (börsengehandelter Indexfonds) ist eine modernere und oft cleverere Variante des Investmentfonds. Die meisten ETFs sind passiv gemanagt. Das bedeutet, es gibt keinen teuren Manager, der versucht, die besten Aktien auszuwählen. Stattdessen bildet der ETF einfach einen bestehenden Marktindex (z.B. den deutschen DAX oder den weltweiten MSCI World) 1:1 nach. Das Ziel ist nicht, den Markt zu schlagen, sondern dessen Rendite so exakt wie möglich abzubilden.

Vorteile:

Sehr niedrige Kosten: Da kein teures Management bezahlt werden muss, sind die jährlichen Kosten (TER) mit oft nur 0,1 % - 0,5 % unschlagbar günstig. Dieser Kostenvorteil macht über die Jahre einen gewaltigen Unterschied bei Ihrer Rendite aus.

Maximale Diversifikation: Ein einziger ETF auf den MSCI World ermöglicht Ihnen eine breite Streuung in über mehr als 1.500 Unternehmen aus über 20 Industrieländern. Besser kann man kaum diversifizieren.

Hohe Transparenz & Flexibilität: Sie können jederzeit online einsehen, welche Aktien im ETF enthalten sind. Zudem werden ETFs wie normale Aktien an der Börse gehandelt – Sie können sie also jederzeit während der Handelszeiten kaufen und verkaufen.

Nachteile:

Keine "Outperformance": Per Definition werden Sie mit einem ETF niemals besser abschneiden als der Marktindex, den er abbildet (abzüglich der geringen Gebühren). Die Chance auf einen "Glückstreffer" wie bei einer Einzelaktie entfällt.

Auswahl erfordert Grundwissen: Es gibt tausende ETFs. Sie müssen sich zu Beginn einmalig damit beschäftigen, welcher Index (z.B. Welt, Schwellenländer, Europa) zu Ihrer Strategie passt.

Für wen sind ETFs geeignet? Für die große Mehrheit der privaten Anleger – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen. Sie sind die wissenschaftlich fundierteste, kostengünstigste und einfachste Methode, um langfristig und breit gestreut am globalen Wirtschaftswachstum teilzuhaben.

Fazit: Mit ETF-Sparplänen können Sie bei der Kindervorsorge nichts falsch machen

Für die meisten Menschen, die unkompliziert und erfolgreich für ihre Kinder oder auch die eigene Altersvorsorge sparen wollen, sind ETFs die beste Wahl. Sie kombinieren die Vorteile der breiten Streuung von Fonds mit den niedrigen Kosten und der Flexibilität von Aktien.

Idealerweise investieren Sie in ETFs (gilt auch für Investmentfonds) in Form von Sparplänen. Dabei investieren Sie monatlich (oder auch quartalsweise) eine bestimmte Summe in verschiedene ETFs oder Fonds. Damit gehen Sie dem Risiko aus dem Weg, einen ungünstigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen und bauen auf Dauer ein Vermögen auf.

Tipp: Frühstart-Rente: Bald gibt es einen Bonus vom Staat für Ihren ETF-Sparplan.

Versicherungen: Teures Sparen mit Absicherung

Eine weitere Möglichkeit sind spezielle Versicherungsprodukte wie die Ausbildungsversicherung. Diese werden von Banken und Versicherungen sehr gerne verkauft. Allerdings nicht, weil diese so gut und sinnvoll sind, sondern weil sie sehr hohe Provisionen einbringen. Dementsprechend hoch sind Ihre Kosten.

Ausbildungsversicherung: unflexibel und teuer

Eine Ausbildungsversicherung ist im Grunde eine Kapitallebensversicherung, die auf das Kind läuft. Hier zahlen Sie regelmäßig Beiträge ein, und zu einem festgelegten Zeitpunkt (z.B. zum 18. Geburtstag) wird die angesparte Summe plus Überschüsse ausgezahlt. Oft ist hier auch ein Todesfallschutz integriert: Sollte dem versorgenden Elternteil etwas zustoßen, zahlt die Versicherung die Beiträge weiter.

Wie Kapitallebensversicherungen sind auch Ausbildungsversicherungen für den langfristigen Vermögensaufbau denkbar ungeeignet. Aufgrund der hohen Gebührenbelastung springt – wenn überhaupt – nur eine mickrige Rendite für Ihren Nachwuchs heraus. Außerdem mangelt es an Flexibilität: So zahlen Sie für eine vorzeitige Vertragsauflösung außerdem hohe Stornokosten.

Tipp: Halten Sie sich an den bewährten Grundsatz, Geldanlage und Versicherung zu trennen. Eine reine Risikolebensversicherung als Absicherung für den Todesfall der Eltern erhalten Sie schon für einen relativ geringen Beitrag. Für das eingesparte Geld gibt es deutlich renditestärkere Alternativen.

Je früher Sie beginnen, desto besser

Zu Beginn möchten wir auf einen ganz wichtigen Grundsatz hinweisen: Es lohnt sich möglichst frühzeitig mit der finanziellen Vorsorge anzufangen. Je früher Sie beginnen, desto mehr Kapital können Sie dank des Zinseszinseffekts ansparen. Das macht die finanzielle Vorsorge für Kinder besonders attraktiv. Denn hier steht Ihnen ein sehr langer Anlagezeitraum zur Verfügung.

Wenn Sie beispielsweise gleich bei Geburt Ihres Kindes oder Enkelkindes 5.000 Euro in einen Aktienfonds anlegen, sind es nach 18 Jahren bei einer durchschnittlichen Rendite von 8% stolze 19.980 Euro. Das reicht trotz der Inflation locker für den Führerschein, das erste Auto sowie die erste Wohnungseinrichtung und vielleicht ist auch noch eine schöne Reise drin.

Steuerliche Aspekte: Ein wichtiger Vorteil für Kinder

Egal für welche Anlageform Sie sich entscheiden, es ist fast immer sinnvoll, das Konto oder Depot direkt auf den Namen des Kindes zu eröffnen. Der Grund dafür sind die Steuervorteile.

Eigene Freibeträge

Jedes Kind hat in Deutschland eigene Steuerfreibeträge. Dazu gehören der Sparer-Pauschbetrag (aktuell 1.000 Euro pro Jahr) und der Grundfreibetrag (aktuell 11.604 Euro pro Jahr). Kapitalerträge (also Zinsen oder Gewinne aus Wertpapierverkäufen) bleiben bis zu dieser Höhe komplett steuerfrei.

Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung)

Da Kinder in der Regel kein eigenes Einkommen haben, können Sie beim Finanzamt eine NV-Bescheinigung beantragen. Wenn Sie diese bei der Bank einreichen, werden von den Kapitalerträgen Ihres Kindes gar nicht erst Steuern abgeführt.

Wichtiger Hinweis

Geld, das auf den Namen Ihres Kindes angelegt ist, gehört rechtlich auch Ihrem Kind. Sie als Elternteil dürfen es nur zum Wohle des Kindes verwalten und nicht für eigene Zwecke verwenden. Mit dem 18. Geburtstag hat das Kind dann die volle Verfügungsgewalt über das gesamte Vermögen.

Vergleichtabelle Aktien-Investments
Vergleichtabelle Aktien-Investments